Ein Muss: Die Absicherung existenzieller Lebensrisiken

Wer die Augen vor der Absicherung existenzieller Lebensrisiken verschließt, riskiert, zum Sozialfall zu werden. Ein Überblick über drei wichtige Versicherungen, die vor allem Immobilieneigentümer benötigen.

Nur wenige Verbraucher haben Freude daran, sich mit unangenehmen Themen wie etwa den weitreichenden finanziellen Folgen von Berufsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit oder eines frühen Todes zu befassen. Aber insbesondere dann, wenn es um den Kauf oder Neubau einer Immobilie geht, ist es wichtig, sich auch mit der Absicherung existenzieller Lebensrisiken zu befassen. Andernfalls droht schlimmstenfalls die Zwangsversteigerung der eigenen vier Wände, denn jedes der genannten Risiken sowie Haftungsschäden können die laufende Immobilienfinanzierung gefährlich ins Wanken bringen. Die Verbraucherzentralen empfehlen darum folgende Versicherungen:

 

  • Haftpflichtversicherung

    Schon eine kleine Unachtsamkeit kann schlimmstenfalls zu hohen Schadenersatzansprüchen führen, die schnell die Existenz bedrohen können. Das wäre beispielsweise der Fall, wenn ein Fußgänger versehentlich einen schweren Verkehrsunfall verursacht und einer der Betroffenen lebenslang querschnittsgelähmt ist. Eine Privathaftpflichtversicherung ist daher für jeden unerlässlich, egal, ob Single, Rentner oder Familie mit Haus. Die Kosten sind überschaubar und liegen beispielsweise bei einem Ehepaar je nach Anbieter bei rund 40 bis 150 Euro. Wichtig: Die Versicherung sollte Personen-, Sach- und Vermögensschäden einschließen, die Deckungssumme sollte mindestens 10 Millionen Euro betragen.

 

  • Berufsunfähigkeitsversicherung

    Rund jeder fünfte Arbeitnehmer in Deutschland wird berufsunfähig – und das hat auch für die Haushaltskasse weitreichende Folgen. So zahlt die Deutsche Rentenversicherung längst nicht in jedem Fall eine Erwerbsminderungsrente, zudem ist sie oftmals deutlich niedriger als das bisherige Einkommen. Es ist daher dringend angeraten, eine Berufsunfähigkeitsversicherung (kurz: BU-Versicherung) abzuschließen. Sie dient dazu, die Verdienstausfälle durch den Verlust der Arbeitskraft aufzufangen und sollte möglichst in jungen Jahren abgeschlossen werden, da dann noch keine oder nur wenige gesundheitliche Einschränkungen bestehen. Die Kosten richten sich nach Alter, Beruf und Lebensumständen. Wichtig: Eine BU-Versicherung sollte möglichst nicht auf eigene Faust, sondern über einen Versicherungsmakler oder -berater abgeschlossen werden. Dieser hat die Möglichkeit, eine anonyme Risikovoranfrage zu stellen, was insbesondere bei Vorerkrankungen sinnvoll ist. Zudem sind die Versicherungsbedingungen komplex und die Einschätzung des realistischen Bedarfs für Laien schwierig.

 

  • Für Familien: Risikolebensversicherung

    Eine Risikolebensversicherung ist immer dann wichtig, wenn der Tod eines Elternteils die Hinterbliebenen in finanzielle Schwierigkeiten bringen würde. Daher sollten sich Familien insbesondere um die Absicherung bei Tod des Hauptverdieners kümmern. Das ist vor allem für Familien mit Immobilieneigentum empfehlenswert, da sie in der Regel einen hohen Immobilienkredit tilgen müssen. Die Kosten hängen vom Alter und Geschlecht des Versicherten ab. Wichtig: Die Höhe der Versicherungssumme sollte am besten so gewählt werden, dass die weitere Tilgung des Immobiliendarlehens abgedeckt ist. Das verbessert die Chancen für die Hinterbliebenen, auch mit einem geringeren Einkommen die Immobilie bewohnen zu können, da die monatlichen Darlehensraten dann wegfallen.

 

  • Optional: Krankentagegeldversicherung

    Für alle, die keine Einkommensverluste verschmerzen können, kommt zusätzlich eine Krankentagegeldversicherung in Betracht. Sie dient dazu, die Lücke zwischen dem bisherigen Einkommen und dem Krankengeld zu schließen. Diese kann besonders bei Gutverdienern hoch ausfallen, da das gesetzlich vorgesehene Krankengeld nach oben gedeckelt ist. Auch für Selbständige ist die Krankentagegeldversicherung sinnvoll.


Wichtig für Immobilieneigentümer. Sie sollten nicht nur gegen die hier beschriebenen existenziellen Lebensrisiken absichern, sondern auch gegen Sachwertrisiken wie etwa schwere Sturmschäden an ihrem Haus. Das ist über den Abschluss einer Wohngebäudeversicherung und Hausratversicherung möglich, für Bauherren sind weitere Versicherungen wie etwa die Bauleistungsversicherung wichtig.

 

Tipp: Sie wollen sich finanziell absichern und/oder planen einen Immobilienkauf? Bei Banken oder Beratern mit einer Zertifizierung gemäß der DIN-Norm 77230 „Basis-Finanzanalyse für Privathaushalte“ können Sie davon ausgehen, dass Ihr Ansprechpartner Sie umfassend und auf Ihre Situation zugeschnitten über die Absicherung existenzieller Lebensrisiken informiert. Darüber hinaus wird er Sie auch darüber aufklären, welche Versicherungen Sie als Immobilieneigentümer benötigen.