Welche Absicherungen benötigen Immobilienbesitzer?

Wer ein Haus baut, hat in der Regel nur wenig Lust und Zeit, sich mit abstrakten Themen wie einem ausreichenden Versicherungsschutz zu befassen. In der Regel erscheinen andere Themen wie die Baufinanzierung oder das Projekt Hausbau wichtiger. Falls es doch zu einem Schaden kommt, kann das für Bauherren und Immobilieneigentümer fatal enden. Seien Sie daher nicht leichtsinnig und beschäftigen Sie sich frühzeitig welche Absicherung Sie als Immobilienbesitzer benötigen.

Ja, welche Policen sind für Bauherren und Immobilieneigentümer wichtig? Was benötigen sie über die Absicherung existenzieller Lebensrisiken hinaus? Hier finden Sie die sechs wichtigsten Versicherungen, mit denen Sie sich beschäftigen sollten:

 

Für Bauherren/Sanierer: Bauherrenhaftpflichtversicherung

Die Bauherrenhaftpflichtversicherung kommt für Personen-, Sach- und Vermögensschäden auf, die von einer Baustelle ausgehen. Sie ist in manchen Privathaftpflichtversicherungen bereits enthalten. Wer bereits eine solche Versicherung abgeschlossen hat, sollte daher zunächst prüfen, ob der Versicherungsschutz auch das Bauvorhaben einschließt und ob die genannte  Summe ausreicht.

 

Für Bauherren: Bauleistungsversicherung

Die Bauleistungsversicherung greift bei Schäden am noch unfertigen Gebäude infolge von Unwetter, Diebstahl und Vandalismus. Schäden durch Brand werden durch eine Feuerrohbauversicherung abgedeckt, die entweder gegen Entgelt Bestandteil der Bauleistungsversicherung wird oder im Versicherungsumfang der Wohngebäudeversicherung enthalten ist.

 

Für Bauherren mit Helfern: Bauhelferversicherung

Die Bauhelferversicherung ist wichtig für alle Bauherren, die gemeinsam mit Freunden und Bekannten auf der Baustelle mit anpacken. Sie springt bei Arbeitsunfällen der Helfer ein, die dann gesetzlich unfallversichert sind. Wichtig: Dies gilt nicht automatisch für die Bauherren, sie müssen sich hierfür zusätzlich versichern.

 

Für Hauseigentümer: Wohngebäudeversicherung

Die Wohngebäudeversicherung ist für Selbstnutzer und Vermieter ein Muss. Sie springt bei Schäden am Gebäude ein, die durch Feuer, Sturm, Hagel oder Leitungswasser entstehen. Mit dieser Police schützen sich die Eigentümer davor, im schlimmsten Fall den Neuaufbau ihrer Immobilie bezahlen zu müssen. Optional kann sie um eine Elementarschadenversicherung erweitert werden, die auch für Schäden durch Naturgefahren wie zum Beispiel Überschwemmungen aufkommt. Wie sinnvoll dieser Zusatzbaustein ist, hängt von der Region ab. Wichtig: Wer eine Photovoltaikanlage auf dem Dach seines Hauses plant, muss den Versicherer darüber informieren. Gleiches gilt für Wärmepumpen-, Geothermie- und Solarthermieanlagen.

 

Für Haus- und Wohnungseigentümer: Hausratversicherung

Die Hausratversicherung springt ein, wenn der Hausrat aufgrund von Feuer, Leitungswasser, Sturm/Hagel oder Einbruchdiebstahl zerstört oder gestohlen wird. Je nach Einrichtung und Ausstattung mit technischen Geräten kann ein solcher Schaden schlimmstenfalls immens sein. Sie kann um eine Elementarversicherung erweitert werden, die für Schäden infolge von Naturgefahren wie etwa Überschwemmungen oder Lawinen aufkommt.

 

Für Vermieter: Grundbesitzerhaftpflichtversicherung

Bei Schäden, die vom Grundstück ausgehen und Nachbarhäuser oder –wohnungen betreffen, springt die Haftpflichtversicherung nur ein, wenn es sich um eine selbst genutzte Immobilie handelt. Vermieter benötigen daher eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung. Sie springt unter anderem auch dann ein, wenn der Vermieter beispielsweise im Winter seiner Pflicht zum Räumen des Gehwegs vor dem Haus nicht nachkommt und ein Passant im Schnee ausrutscht.

 

Neben den genannten Absicherungen für Immobilienbesitzer kommen je nach Immobilie weitere Policen infrage – etwa eine Betreiberhaftpflichtversicherung für Nutzer von Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen. Wer einen Öltank besitzt, sollte sich um eine Öltank- beziehungsweise Gewässerschadenhaftpflichtversicherung kümmern, empfiehlt der Bund der Versicherten (BdV). Sie ist teils bereits in Privathaftpflichtversicherungen enthalten. Es ist daher sinnvoll, zunächst die Versicherungsbedingungen zu prüfen und dann gegebenenfalls eine separate Police abzuschließen.

 

Achtung! Als Bauherr oder Immobilieneigentümer sollten Sie nicht nur auf die Absicherung der Sachwerte achten, sondern sich auch um eine ausreichende Absicherung finanzieller Risiken kümmern. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Beitrag „Ein Muss: Die Absicherung existenzieller Lebensrisiken“.