Welche Versicherungen sind für Mieter wichtig?

Die wenigsten Mieter können es sich leisten, im Fall eines Einbruchdiebstahls oder Leitungswasserschadens die Einrichtung problemlos zu ersetzen. Und auch Unachtsamkeit im Haushalt kann schnell zu teuren Schäden bei den Nachbarn führen. Daher ist es wichtig sich frühzeitig über eine sinnvolle Absicherung für Mieter zu informieren.

 

Oft passiert es unbeabsichtigt und kann sehr teuer werden

Das Wasser läuft in die Badewanne und ein wichtiger Telefonanruf lenkt den Mieter ab. Er vergisst das laufende Wasser und bemerkt den Schaden viel zu spät. Solche Missgeschicke, aber auch Einbruchdiebstahl oder ein Brandschaden können dazu führen, dass die Wohnungseinrichtung zerstört ist. Das kann je nach Ausstattung zehntausende Euro an Folgekosten nach sich ziehen. Diese Versicherungen und Absicherungen sollten Mieter kennen:

 

Ein Muss: Haftpflichtversicherung

Die Privathaftpflichtversicherung ist nicht nur Mietern dringend zu empfehlen, betonen Verbraucherschützer. Sie greift immer dann, wenn gegen den Versicherten Schadenersatzansprüche geltend gemacht werden. Ein Beispiel: Beaufsichtigt ein Mieter seine Waschmaschine nicht, während sie läuft, und kommt es zu einem schweren Wasserschaden sowohl in der Wohnung als auch bei den Nachbarn, muss er sowohl für den Schaden in der eigenen Wohnung als auch bei den Nachbarn aufkommen. Die Haftpflichtversicherung würde in einem solchen Fall einspringen und die so genannten Mietsachschäden ersetzen. Dazu zählen die Schäden an fest montierten Bestandteilen der Wohnung wie zum Beispiel Türen und Fußböden. Die Haftpflichversicherung ist daher in absolutes Muss für die Absicherung als Mieter.

Wichtig: Vielfach erhalten Mieter Schlüssel, deren Verlust zu hohen Kosten führen kann. Das ist dann der Fall, wenn es sich um eine zentrale Schließanlange handelt. Es ist daher sinnvoll, den Versicherungsumfang bei Schlüsselverlust zu prüfen. Zudem sollten Vermögens-, Sach- und Personenschäden eingeschlossen sein und die Deckungssumme bei mindestens zehn Millionen Euro liegen. Die Kosten sind mit rund 40 bis 150 Euro überschaubar und hängen von der Anzahl der Mitversicherten sowie dem Familienstand ab.

 

Sinnvoll: Hausratversicherung

Eine Hausratversicherung ist vor allem dann wichtig, wenn Mieter ihre Wohnung mit teuren Möbeln und elektronischen Geräten eingerichtet haben. Sie greift bei den Gefahren Feuer, Sturm, Hagel, Leitungswasser und Einbruchdiebstahl/Vandalismus. Wird beispielsweise das Mobiliar durch einen Leitungswasserschaden beschädigt, kommt die Versicherung dafür auf. Wichtig: Bei Extremwetterereignissen greift die Hausratversicherung nicht, hierfür muss sie um eine Elementarschadenversicherung erweitert werden. Sie springt beispielsweise ein, wenn Starkregen die Wohnung unter Wasser setzt. Zudem sollte auf ausreichenden Versicherungsschutz geachtet und eine Unterversicherung vermieden werden. Im Schnitt beträgt die Versicherungssumme 650 Euro je Quadratmeter Wohnfläche. Die Kosten für eine Hausratversicherung hängen vom Wohnort ab und richten sich nach der Wohnungsgröße.

 

Optional: Mietrechtsschutzversicherung

Die Gerichte haben alljährlich mit einer Vielzahl von Streitigkeiten zwischen Mietern und Vermietern zu tun, dabei geht es beispielsweise um fehlerhafte Betriebskostenabrechnungen oder die Kündigung wegen Eigenbedarf. Es kann daher sinnvoll sein, eine Mietrechtsschutzversicherung abzuschließen. Sie wird auch als Wohnungsrechtsschutzversicherung bezeichnet und richtet sich sowohl an Mieter als auch an Eigentümer selbst genutzter Immobilien. Sie kommt für die Kosten auf, die aufgrund von Rechtsstreitigkeiten mit dem Vermieter oder Nachbarn entstehen.

Wer bereits eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen hat, sollte zunächst prüfen, ob auch Mietstreitigkeiten eingeschlossen sind. In der Regel kann der Baustein „Wohnen“ hinzugewählt werden, bei Neuabschluss sollte er gleich mit- berücksichtigt werden. Wichtig: In der Regel gilt eine Wartezeit von mehreren Monaten, erst danach greift der Versicherungsschutz. Wer beispielsweise die Versicherung mit Wartezeit von drei Monaten abschließt, kann erst bei Streitigkeiten, die frühestens drei Monate nach Vertragsbeginn später auftreten, auf die Versicherung zurückgreifen. Die Kosten liegen bei rund 150 Euro aufwärts und hängen vom Versicherer und dem gewählten Tarif ab. Eine preiswerte Alternative bietet die Mietrechtsschutzversicherung über einen Mieterverein.