Projekt Eigenheim: Finanzierung optimieren, Fördermittel nutzen

Wer ein Haus kaufen oder bauen will, benötigt in der Regel einen hohen sechsstelligen Immobilienkredit – und sollte sich im Rahmen der Finanzierungsplanung auch über Fördermöglichkeiten zur Realisierung der Traumimmobilie informieren.

Die wenigsten Hauskäufer und Bauherren haben ausreichend Eigenkapital, um das Projekt Eigentumswohnung oder Eigenheim komplett aus eigener Tasche zu bezahlen. Und auch wenn die Zinsen für Baukredite derzeit so niedrig sind wie seit Jahren nicht, ist die Finanzierung für viele Immobilieneigentümer mit einer hohen monatlichen Belastung verbunden. Eine sorgfältige Finanzierungsplanung ist daher unerlässlich – und dazu gehört es auch, die staatlichen Fördermöglichkeiten zur Realisierung der Traumimmobili für Häuslebauer auszuloten und in die Planung einzubinden.

 

KfW: Zinsgünstige Kredite und Zuschüsse

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt Immobilienkäufer und Bauherren mit Zuschüssen und zinsgünstigen Darlehen für den Hausbau, die Sanierung, den altersgerechten Umbau oder den Kauf einer Immobilie. Neben den günstigen Zinskonditionen bieten KfW-Darlehen den Vorteil tilgungsfreier Anlaufjahre, in denen lediglich Zinsen zu zahlen sind. Beim „Programm 153: Energieeffizient Bauen“ zahlt die KfW zudem Tilgungszuschüsse von bis zu 30.000 Euro. Dabei gilt, dass der Zuschuss umso höher ausfällt, je höher der energetische Standard der Immobilie ist. Wichtig zu wissen: KfW-Darlehen können Sie in der Regel über die finanzierende Bank abgewickelen. KfW-Zuschüsse hingegen müssen Sie direkt bei der Förderbank beantragen.

Tipp: Weitere Informationen zu allen KfW-Programmen finden Sie hier.

 

BAFA: Fördermittel für den Einsatz erneuerbarer Energien

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert Immobilieneigentümer und Käufer von Bestandsimmobilien mit Zuschüssen für die Installation von Heizungsanlagen, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden. So ist der Einbau einer Wärmepumpe ebenso förderfähig wie Solarthermie- oder Biomasse-Anlagen. Die Förderung zielt zwar nicht auf Neubauten ab, kann aber in Einzelfällen genutzt werden.

 

Baukindergeld

Seit September 2018 erhalten Familien auf Antrag bei der KfW über einen Zeitraum von zehn Jahren einen Zuschuss in Höhe von jährlich 1.200 Euro pro Kind. Voraussetzung ist ein zu versteuerndes Einkommen von höchstens 90.000 Euro bei einem Kind. Für jedes weitere Kind erhöht sich die Einkommensgrenze um 15.000 Euro.

 

Wohn-Riester (Eigenheimrente)

Wenn Sie bereits einen Riester-Vertrag für die Altersvorsorge haben, können Sie das angesparte Kapital für die Finanzierung einer selbstgenutzten Immobilie nutzen – wahlweise auf einen Schlag oder über Teilentnahmen, die Sie für die Tilgung verwenden können. Alternativ ist auch der Abschluss eines Wohn-Riester-Vertrags bei einer Bausparkasse oder einer Bank möglich. Pro Erwachsenem gibt es eine Zulage in Höhe von jährlich 175 Euro. Je Kind zahlt der Staat 185 Euro, bei jüngeren Kindern ab Jahrgang 2008 sind es 300 Euro. Bis zu 2.100 Euro können steuerlich geltend gemacht werden, wie hoch die Förderung unterm Strich ausfällt, hängt vom Steuersatz ab. Wichtig zu wissen: Wohn-Riester lohnt sich nur, wenn die Immobilie voraussichtlich auch noch im Rentenalter selbst genutzt werden soll.

 

Regionale Förderprogramme

Vielerorts können Bauherren und Käufer auch kommunale oder Landesfördermittel nutzen. Das gilt insbesondere für Familien und beim Bau besonderes energiesparender Häuser sowie für umfangreiche energetische Sanierungsmaßnahmen. In der Regel richten sich die Förderprogramme nach Kriterien wie etwa dem Einkommen, der Anzahl der Kinder oder auch dem energetischen Standard der geförderten Immobilie. So bietet etwa Bayern mit dem Zinsverbilligungs-, dem Wohnungsprogramm und dem 10.000 Häuser-Programm: EnergieBonusBayern drei Förderwege.

 

Weitere Fördertöpfe halten darüber hinaus auch viele Kommunen bereit – in Bayern beispielsweise Augsburg für Familien mit drei und mehr Kindern. Es lohnt sich daher, gezielt danach zu fragen. Wichtig für alle Fördermittel: In der Regel müssen Sie diese beantragen, bevor Sie mit dem Hausbau oder einer Sanierungsmaßnahme beginnen.

 

Tipp: Auf der Webseite www.baufoerderer.de der Verbraucherzentrale des Bundesverbands können Sie gezielt nach Projekt, Förderweg und Bundesland die Fördermöglichkeiten zur Realisierung der Traumimmobilie abfragen.