10 Tipps für den Hausbau: Umsichtig planen, Geld sparen!
Ein Haus nach den eigenen Vorstellungen zu bauen – diesen Traum haben viele Familien. Damit das Projekt Hausbau nicht zum Albtraum wird, ist es wichtig, vorausschauend zu planen. 10 Tipps für die Grobplanung beim Hausbau.
Ein Eigenheim mit Garten – so stellen sich 60 Prozent der Deutschen ihren Wohntraum laut einer Umfrage eines bekannten Baufinanzierungsvermittlers vor. Und viele Familien wünschen sich nicht einfach nur ein Haus von der Stange, sondern wollen lieber neu bauen und ihre individuellen Wohnwünsche verwirklichen. Um diesen Traum reibungslos und ohne teure Überraschungen zu verwirklichen, ist eine sorgfältige Grobplanung für den Hausbau unerlässlich. Folgende Checkliste hilft dabei, alle wichtigen Aspekte im Blick zu behalten:
1. Kassensturz: Kostenrahmen festlegen, Finanzierung planen
Eine umsichtige Finanzierung, die auch Eventualitäten wie höhere Baukosten oder vorübergehende Arbeitslosigkeit berücksichtigt, ist das A und O für jedes Bauprojekt. Daher ist es wichtig, sich zunächst einen genauen Überblick über die Einnahmen und Ausgaben sowie das vorhandene Eigenkapital zu verschaffen. Im Rahmen einer persönlichen Beratung kann dann im nächsten Schritt der Kostenrahmen für das Projekt Hausbau festgelegt werden.
Tipp: Mehr zum Thema Finanzierung finden Sie in unseren Beiträgen „Fördermöglichkeiten zur Realisierung Ihrer Traumimmobilie“ und „Was kann ich mir leisten? Woran erkennt man unseriöse Angebote?“.
2. Grundstückssuche: Genau hinsehen!
Bei der Grundstückssuche sind drei Aspekte wichtig:
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- Lage: Wie ist es um die Infrastruktur vor Ort bestellt, wie um die Verkehrsanbindung? Gibt es Lärmquellen in der Nähe?
- Bebauungsplan: Was darf überhaupt gebaut werden? Das ist besonders bei Grundstücken in Neubaugebieten wichtig – und wenn beispielsweise ein Niedrigenergiehaus geplant ist, das eine bestimmte Bauweise aufweisen muss und ein sonniges Grundstück erfordert.
- Erschließung: Wie ist das Grundstück beispielsweise an das Stromnetz erschlossen? Das ist wichtig, um die Baunebenkosten realistisch einzuschätzen.
3. Vor dem Grundstückskauf: Baugrund prüfen lassen
Das Traumgrundstück ist gefunden? Dann geben Sie noch vor dem Kauf ein Baugrund-Gutachten in Auftrag. So lassen sich teure Überraschungen vermeiden – etwa das Entsorgen gesundheitsschädlicher Altlasten. Kostenpunkt: Etwa 2.500 Euro.
4. Hausplanung: Wünsche formulieren, Grundriss umsichtig planen
Welche Bauausführung soll es sein: Massivhaus oder Fertighaus? Und wie soll das Haus langfristig genutzt werden, beispielsweise als Mehrgenerationenhaus oder mit einer Einliegerwohnung? Das sollte in die Planung der Grundrisse einfließen, um einen späteren Umbau zu erleichtern. Auch Fragen wie die Notwendigkeit eines Kellers gilt es zu klären. Wichtig: Sonderwünsche möglichst vor Abschluss des Bauvertrags definieren. Alles, was nicht vereinbart wurde, wird später deutlich teurer!
5. Baupartner suchen
Bei der Wahl des Baupartners ist es sinnvoll, auf Empfehlungen von Bauherren zu achten und sich Referenzen geben zu lassen. Vielfach kann die örtliche Bank auch Auskunft geben.
6. Bauvertrag: Eigenleistungen realistisch einschätzen, Anwalt mit Prüfung beauftragen
Im Bauvertrag wird festgelegt, welche Leistungen die Baufirma übernimmt und welche der Bauherr in Eigenregie vornimmt. Dabei sollte eher vorsichtig kalkuliert und vor allem das handwerkliche Geschick nicht überschätzt werden. Alle Angaben zu den verwendeten Materialien in der Leistungsbeschreibung sollten präzise sein, um teure Missverständnisse zu vermeiden.
Tipp: Mehr zum Thema erfahren Sie in unseren Beiträgen „Fallstricke in Verträgen rund um den Hausbau“ sowie „Fallstricke in Bauträgerverträgen“.
Auch wenn seit 2018 das für Bauherren vorteilhafte Verbraucherbauvertragsrecht gilt, sollten Sie auf Nummer Sicher gehen und einen unabhängigen Anwalt mit der Prüfung des Bauvertrags beauftragen. Kosten: Etwa 1.000 Euro.
7. Baunebenkosten richtig kalkulieren
Die Baunebenkosten können je nach Bauprojekt bis zu 30 Prozent der Baukosten ausmachen. Wichtige Kostenpunkte stellen unter anderem die Erwerbsnebenkosten dar, auch die Kosten für die Außenanlagen werden oft unterschätzt.
8. Versicherungen abschließen
Vor dem ersten Spatenstich ist der Abschluss einer Bauherrenhaftpflichtversicherung und einer Gebäudeversicherung (einschließlich Rohbau) empfehlenswert. Packen Angehörige und Freunde mit an, müssen diese bei der Berufsgenossenschaft gemeldet werden.
9. Bauabnahme: Sachverständigen mitnehmen
Eine sorgfältige Bauabnahme ist enorm wichtig, denn alle Mängel, die dabei erkannt werden, müssen die ausführenden Firmen auf ihre Kosten beheben. Bei Mängeln, die nicht im Abnahmeprotokoll vermerkt sind, muss der Bauherr später beweisen, dass die Baufirma sie verursacht hat. Es ist daher ratsam, einen unabhängigen Bausachverständigen mit der Abnahme zu beauftragen. Kosten: Rund 200 bis 500 Euro.
10. Außenanlagen planen
Ist das Haus fertig, gilt es, die Außenanlagen zu erstellen – also Zäune, Terrassen, Zuwegung und Stellplätze. Wer selbst anpacken will, sollte sich frühzeitig um die Planung, das Material und eventuell erforderliche Leihgeräte kümmern.